Mitten in der Mündung der Westerschelde, wo die Gezeiten unablässig Land formen und wieder abtragen, liegen die Hooge Platen. Dieses 1.800 Hektar große Gebiet aus Wattflächen und Salzwiesen gehört zu den dynamischsten Naturräumen des Geoparks.
Bei Ebbe werden die Sandbänke zum Paradies für Vögel: Brandseeschwalben, Zwergseeschwalben, Flussseeschwalben, Regenpfeifer, Säbelschnäbler und Lachmöwen suchen hier Nahrung oder ziehen ihre Jungen groß. Im Sommer ruhen hier Seehundgruppen und säugen ihre Jungen auf den Sandbänken. Bei Flut verschwinden die Wattflächen unter Wasser und junge Fische strömen in großer Zahl zum Fressen herbei.
Die Hooge Platen zeigen, wie Gezeiten und Ökologie gemeinsam eine Landschaft formen, die sich ständig verändert. Als natürliche Kinderstube, Ruheplatz und Nahrungsgebiet sind die Sandbänke für die Biodiversität der Region von unschätzbarem Wert. Sie machen deutlich, wie Stille Schutz bedeutet und wie man manchmal nur zuschauen muss, um zu verstehen.